Es ist immer gut zu einem anregenden Informations- und Meinungsaustausch zusammenzukommen. Nach diesem Motto trafen sich die Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Fachverbandes Metall NW im westfälischen Gelsenkirchen. Traditionell sind die Herbstversammlungen geprägt von der Diskussion zukünftiger Perspektiven. Künstliche Intelligenz, die Auswirkungen des Green Deals der Europäischen Union, der steigende Fachkräftebedarf und natürlich das konkrete Arbeitsprogramm des Verbandes für das Jahr 2024 boten den Teilnehmenden ein überaus abwechslungsreiches Programm.
KI im Handwerk – Möglichkeiten für das produzierende Gewerbe
Jüngsten Umfragen zufolge sehen zwei Drittel der Handwerksbetriebe in der Digitalisierung grundsätzlich eine Chance. Viele Handwerksunternehmen wollen ihre digitalen Kompetenzen stärken und weiterentwickeln. Künstliche Intelligenz ist als Schlüsseltechnologie in Unternehmen dann nicht mehr wegzudenken. Ob in neuen Produktideen oder in der Prozessoptimierung und der Betriebsverwaltung – ohne KI gerate die Wettbewerbsfähigkeit der handwerklichen Unternehmen zunehmend in Gefahr, so die Botschaft von Walter Pirk und Markus Engel vom DAISEC – Digital Innovation Hub for AI and Cybersecurity in einem breit diskutierten Vortrag zum Thema „KI im Handwerk – Möglichkeiten für das produzierende Gewerbe“. Viele Unternehmen stehen hier noch am Anfang und so bot das DAISEC an, neben der Möglichkeit der Unterstützung von betrieblichen Projekten auch weiterhin mit praxisorientierten Informationsformaten die Mitglieder des Verbandes zu unterstützen. Konkret werden im Februar und März 2024 insgesamt fünf Veranstaltungen rund um die Themen „Digitalisierung und KI“ angeboten.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Nachhaltigkeit und Umweltschutz – hehre Ziele und Leitlinie des Green Deal der EU – wirken sich vermehrt auf die betriebliche Wirklichkeit auch metallhandwerklicher Unternehmen aus. Dabei ist gerade der Werkstoff Metall außerordentlich nachhaltig. Das verdeutlicht Willi Seiger, Vorsitzender des Fachverbandes Metall NW, in seinem Statement: „Dabei ist unser namensgebende Werkstoff – Metall – wie kaum ein anderer geeignet, im Rahmen der schon jetzt existierenden Kreislaufwirtschaft … als nachhaltig angesehen zu werden! Metallschrott wird bereits heute ohne Qualitätsverlust nahezu vollständig recycelt, aus ihm lassen sich Metalle mit neuen Eigenschaften produzieren. Während Holz am Ende seiner Lebenszeit nur thermisch verwertbar ist und Beton vielfach als Füllmaterial endet. Die meisten Metalle bleiben erhalten und lassen sich in gleicher oder auch anderer – auch höherer – Qualität wieder in den Wirtschaftskreislauf integrieren.“ Willi Seiger verwies in diesem Kontext auf eine geplante, breit angelegte Imagekampagne des Bundesverbandes Metall, an sich alle interessierten Unternehmer auch aktiv beteiligen könnten.
Jahresprogramm 2024
Im Rahmen der Haushaltsberatungen stellte Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Verbandes, das operative Jahresprogramm 2024 vor: Bereits im Sommer 2023 hatten die Geschäftsführer des Verbandes neue Wege in der Mitgliederwerbung für die regionalen Innungen diskutiert. Mit vier Pilot-Innungen wird dieses Thema zu Beginn 2024 nunmehr umgesetzt und die Erkenntnisse danach allen anderen Innungen zur Verfügung stellt. Auch wird das Thema Künstliche Intelligenz zusammen mit unterschiedlichen Partnern für die metallhandwerklichen Unternehmen nutzbar gemacht. Informationen und individuelle Unterstützung werden dieses Thema ebenso begleiten, wie die Herausforderungen aus der Nachhaltigkeitsdiskussion. Hier gilt es praktikable Lösungen für eine handwerksgerechte Berichterstattung zu gestalten. Mit dem kontinuierlichen Ausbau des MetallCampus, dem digitalen Informations- und Serviceportal des nordrhein-westfälischen Metallhandwerks, und einem weiterhin kontinuierlich angebotenem Weiterbildungsangebot können die Mitglieder auf eine tatkräftige Unterstützung des Verbandes zählen. Weitere Themenbereiche werden die Unterstützung bei der Betriebsübergabe und bei „social Recruiting“ sein.
Große Einigkeit in den Zielen des Metallhandwerks, eine umfassende Zustimmung zum operativen Programm 2024 und zahlreich fachliche und natürlich auch persönliche Gespräche, trugen zum Erfolg der Mitgliederversammlung bei, die Willi Seiger gegen 18:00 Uhr mit den besten Wünschen für die herausfordernde Zukunft schloss.