Das nordrhein-westfälische Metallhandwerk erfährt einen deutlichen Rückgang beim Auftragsbestand: Sieben von zehn Metallbauern und annährend die Hälfte der feinwerkmechanischen Unternehmen stellen einen rückläufigen Auftragsbestand fest. Nur in Ausnahmen sind 6 Monate im Metallhandwerk vorhanden, deutlich mehr als 50 % können auf nicht einmal zwei Monate Auftragsbestand blicken.
Der Rückgang der Auftragsbestände ist auch ursächlich für eine deutlich zurückhaltendere Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Lage. Vier von zehn Metallbauern und mehr als die Hälfte der feinwerkmechanischen Unternehmen schätzen ihre Lage als nicht einmal mehr ausreichend ein. Auch für die Zukunft herrscht keine optimistische Stimmung. Gerade einmal jeder zwanzigste Metallbauer rechnet mit einer deutlichen Verbesserung in der nächsten Zukunft – eine Verschlechterung der aktuellen Lage wird hingegen von der Mehrheit der metallhandwerklichen Betriebe erwartet. Nicht verwunderlich: Auch die Investitionsneigung ist auf einen Tiefststand gefallen: 18,2 % der Metallbauer und nur jeder dritte Feinwerkmechaniker planen aktuell maßgebliche Investitionen in ihren Unternehmen. Dabei werden nach wie vor die erzielbaren Marktpreise von der Mehrheit metallhandwerklicher Unternehmen als gut oder zumindest befriedigend gekennzeichnet.
Für die Zukunft erwarten die Hälfte der Metallhandwerker einen zunehmenden Preiswettbewerb und vier von zehn Metallern fürchtet einen nachhaltigen Auftragsmangel. Fachkräftemangel und überbordende Bürokratiekosten sind weitere Herausforderungen. In nahezu 75 % aller metallhandwerklichen Unternehmen sind nicht alle Facharbeiterstellen besetzt, rund 40 % können die von ihnen angebotenen Ausbildungsstellen nicht besetzen.
„In vielen metallhandwerklichen Unternehmen folgen die betrieblichen Realitäten dem bereits im gesamten Jahr 2024 aufkeimenden Pessimismus. Wirtschaftliche Sorgen um das eigene Unternehmen, gepaart mit einem (wirtschafts-)politischen Stillstand bieten kaum Raum für einen aufkeimenden Optimismus. Da helfen die tendenziell sinkenden Zinsen auch nicht weiter. Belastungen aus steigenden Löhnen und schon jetzt absehbare Steigerungen bei den Lohnnebenkosten, sind dabei keine Stütze des mittelständischen Metallhandwerks“, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW, die aktuellen Ergebnisse: „Wir brauchen dringend positive Signale seitens der politisch Handelnden, neue bürokratische Hemmnisse und zusätzliche wirtschaftliche Belastungen drücken unseren Betrieben mehr und mehr die Luft zum Atmen ab. Nicht zuletzt sind die halbherzigen Bekundungen zur Gleichstellung der betrieblichen mit der akademischen Ausbildung ein Teil des Problems unserer Mitglieder. Keine Lippenbekenntnisse mehr, sondern auch und gerade nachhaltige Schritte zur finanziellen Gleichstellung sind jetzt gefordert!“