Die Skepsis der metallhandwerklichen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen hält weiterhin an. Das zeigt das aktuelle Konjunkturblitzlicht des Fachverbandes Metall NW. Die aktuelle Lage wird leicht schlechter und die Aussicht – zumindest bei den feinwerkmechanischen Unternehmen – etwas besser eingeschätzt.
Mit dem Ende des ersten Halbjahrs 2024 bezeichnet einer von zehn metallhandwerklichen Unternehmen die aktuelle wirtschaftliche Lage als nicht ausreichend. Mehr als jedes dritte Unternehmen empfindet sie als gut und besser. Trotz nahezu unverändertem Auftragsbestand hat sich die Stimmung über die ersten drei Monate hinweg leicht aufgehellt. Zwar sehen nach wie vor gut 40 % der Metaller skeptisch ins laufende Jahr 2024, zu Jahresbeginn waren es jedoch mehr als 57 %. Demgegenüber mehren sich die optimistischen Stimmen, nahezu 11 % sehen eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, nach sieben Prozent zum Jahreswechsel. Leicht optimistischer sind die Feinwerkmechaniker gestimmt: Hier rechnen mehr als 17 % mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Nach wie vor problematisch ist die Investitionsneigung im Metallhandwerk. Gerade mal ein Drittel der metallhandwerklichen Unternehmen plant umfangreichere Investitionen im laufenden Jahr.
Wie im vergangenen Quartal sind die hohen Bürokratiekosten die Herausforderung Nummer eins im Metallhandwerk. Gerade feinwerkmechanische Unternehmen sind hiervon besonders betroffen. Mehr als acht von zehn Feinwerker sehen hie die zentrale Herausforderung. Ebenfalls in feinwerkmechanischen Unternehmen deutlich problematischer: Die Kreditvergabe. Nahezu jedes vierte Unternehmen rechnet hier mit Schwierigkeiten. Demgegenüber sinkt der Fachkräftebedarf auf hohem Niveau auf nunmehr 65 % der Meldungen. Vier von zehn Metallbauern aber lediglich 30 % der Maschinenbauer rechnen mit einem auftretenden Auftragsmangel. Der wahrgenommene Preiswettbewerb wird jedoch nahezu von jedem zweiten Unternehme benannt.
„Die Frustration über die Lippenbekenntnisse der politisch Handelnden zum Bürokratieabbau, ein sich weiter verschärfender Preiswettbewerb, die ungelösten Herausforderungen beim Fachkräfte- und Nachwuchsbedarf und nicht zuletzt erste Anzeichen einer Verknappung der Kredite lassen keine positive Stimmung im Metallhandwerk aufkommen“, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW diese Halbjahresbilanz. „Gerade die unproduktiven, aber teures Personal bindenden bürokratischen Hemmnisse á la Lieferketten- oder Hinweisgeberschutzgesetz lassen unsere Mitgliedsunternehmen an der Zukunft zweifeln. Auch die vielleicht (noch) nicht unmittelbar die Breite des Metallhandwerks betreffende Nachhaltigkeits- oder die ESG-Berichterstattung bei den Kapitalgebern werfen düstere Schatten. Hier brauchen wir dringend eine Turnaround hin zu einer mittelstandsfreundlichen Politik.“