Zum Jahreswechsel 2024/2025 zeigen sich mehr als die Hälfte der metallhandwerklichen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen pessimistisch hinsichtlich ihrer eigenen wirtschaftlichen Entwicklung. Gerade bei Feinwerkmechanikern ist mit 62,1 % der Anteil pessimistischer Aussagen deutlich höher als im Metallbau (49,5 %) . Korrespondierend hierzu planen lediglich ein Drittel der Metaller maßgebliche Investitionen im gerade begonnenen Jahr. Dabei ist kein Unterschied zwischen den baunahen Metallbauern und den industriellen Zulieferern der Feinmechanik zu beobachten.
Vier von zehn Metallbauer und mehr als die Hälfte der feinwerkmechanischen Unternehmen schätzen die eigene, aktuelle wirtschaftliche Lage als nicht mehr befriedigend ein. Dazu passt, dass im Maschinenbau die Umsätze im Jahr 2024 durchschnittlich um 8 % gefallen sind, währenddessen es den Metallbauern gelungen ist, die nominalen Umsätze aus 2023 wiederum zu erreichen. Angesichts der Kostensteigerungen in Personal und Wareneinsatz sind die Erträge überproportional rückläufig.
Für die Zukunft identifizieren die Metallhandwerker mit knapp 68 % die Bürokratiekosten noch vor dem Fachkräftebedarf (60,16 %) als Herausforderung Nummer Eins. Über die Hälfte der Metaller fürchtet 2025 einen (sich verschärfenden) Auftragsmangel, gepaart mit einem zunehmenden Preiswettbewerb (45,31 %). Jedes dritte Unternehmen fürchtet zudem Kostensteigerungen bei den Unterlieferanten und jedes Fünfte Engpässe bei der Kreditierung.
„Wo zum Jahreswechsel gerne mit Zuversicht in das neue Jahr geschaut wird, sind die Einschätzungen im Metallhandwerk eher düster. Und das kommt nicht von ungefähr: Bereits seit zwei Jahren haben in unterschiedlichen Ausprägungen und Ausmaßen die Herausforderungen im Metallhandwerk zugenommen. Jetzt kommen konkrete wirtschaftliche Schwierigkeiten hinzu und viele Unternehmer und Unternehmerinnen sehen kaum jemanden, der die aktuellen Probleme lösen kann. Da werden neue Bürokratiemonster à la Nachhaltigkeitsberichterstattung von Europa unter der Maßgabe der Gültigkeit lediglich für Großbetriebe geschaffen und anscheinend hat keiner genug Weitblick die Auswirkungen in der Lieferkette zu prognostizieren. In unserer aktuellen Umfrage erfüllt kein Teilnehmer die Anforderungen einer Berichtspflicht und dennoch sind bereit ein Drittel der Unternehmen mit diesem Thema konfrontiert worden. Das schafft Unmut und trägt nicht zu einer zuversichtlichen Prognose der Metaller bei!“
kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer beim Fachverband Metall NW die aktuelle Erhebung. Es sei nun an der Politik zu beweisen, dass nach den kommenden Wahlen nicht nur schnell eine handlungsfähige Regierung gebildet werde, sondern diese auch die wahren Probleme kleiner und mittelständischer Unternehmen löse. Der Fachverband stehe hierzu gerne beratend zur Verfügung.