Zum Ende des ersten Quartals 2024 sinkt die Skepsis metallhandwerklicher Unternehmen merklich, so das aktuelle Konjunkturblitzlicht des Fachverbandes Metall NW. Es bleiben jedoch große Herausforderungen, insbesondere die hohen bürokratischen Aufwendungen, die weiterhin unklaren wirtschaftlichen Entwicklungen und der Fachkräftemangel sind offene Flanken erfolgreichen Handelns.
Mit dem Ende des ersten Quartals 2024 bezeichnen fünf von zehn Feinwerkmechaniker und jeder zehnte Metallbauer die aktuelle wirtschaftliche Lage als nicht ausreichend, jedoch 30 % aller Metaller als gut oder besser. Trotz nahezu unverändertem Auftragsbestand – im Vergleich zum Jahresbeginn, hat sich die Stimmung über die ersten drei Monate hinweg leicht aufgehellt. Zwar sehen nach wie vor gut 40 % der Metaller skeptisch ins laufende Jahr 2024, zu Jahresbeginn waren es jedoch mehr als 57 %. Demgegenüber mehren sich die optimistischen Stimmen, mehr als 11 % sehen eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, nach sieben Prozent zum Jahreswechsel. Nach wie vor problematisch ist die Investitionsneigung im Metallhandwerk. Weniger als ein Drittel der metallhandwerklichen Unternehmen plant umfangreichere Investitionen im laufenden Jahr.
Die ungebremst steigenden und als besonders hemmend empfundenen Bürokratiekosten haben den Fachkräftebedarf als zentrale Herausforderung für 2024 abgelöst. Demgegenüber scheint sich im Metallbau das Ausmaß des befürchteten Auftragsmangels und Preiswettbewerbs nicht einzustellen: In beiden Bereichen fallen die Befürchtungen maßgeblich auf jetzt 37,10 % Auftragsmangel und 40,32 % Preiswettbewerb bei Metallbauunternehmen. Die Werte bei den feinwerkmechanischen Unternehmen liegen nahezu zwanzig Prozentpunkte darüber. Die Herausforderungen bei der Finanzierung und bei Lieferkettenproblemen bleiben auf rund zehn Prozent aller metallhandwerklichen Unternehmen beschränkt. Die wahrgenommenen Kostensteigerungen bei Vormaterialien und Fremdleistungen nähern sich nun den Energiekosten an. Damit stehen die Unternehmen nach wie vor unter Kostendruck, gerade auch weil die tariflichen Lohnerhöhungen in diesem Quartal erstmals komplett zu Buche schlagen.
„Optimismus sieht deutlich anders aus! Aber wir stellen nun doch eine leichte Entspannung bei den Unternehmen fest. Allerdings ist die zu diesem Quartal erstmals erhobene Frage nach den Belastungen durch Bürokratie indizierte Mehrkosten erschreckend ausgefallen. Gleich als die Hauptherausforderung gekennzeichnet und den hohen Fachkräftebedarf von Platz eins verdrängt. Das verdeutlicht die Notwendigkeit jetzt vermehrt und sehr deutlich mit den politisch Handelnden in den Dialog zu treten. Willi Seiger, Vorsitzender des Fachverbandes Metall NW und gleichzeitig Präsident des Bundesverbandes setzt hier genau die richtigen Schwerpunkte in der Interessenvertretung des deutschen Metallhandwerks“, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW die aktuellen Ergebnisse. Für den Verband seien nach wie vor praktische Unterstützungsmaßnahmen zur Minderung des Fachkräfte- und Nachwuchsbedarfs ein zentrales Anliegen.