Bürokratie größte Herausforderung
Essen – Die wirtschaftliche Stimmung im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk bleibt auch zum Ende des ersten Quartals 2025 angespannt. Wie eine aktuelle Umfrage des Fachverbands Metall NW zeigt, beurteilt rund ein Drittel der Metallbauer und sogar zwei Drittel der feinwerkmechanischen Betriebe ihre aktuelle Lage als unbefriedigend. Der Auftragsbestand hat sich im Vergleich zum Jahreswechsel kaum verbessert.
Auch der Blick in die nahe Zukunft fällt pessimistisch aus: Nahezu jeder zweite Metallbauer und ein Drittel der Feinwerkmechaniker erwarten eine weitere Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Situation. Optimismus ist selten – nicht einmal jeder zehnte Betrieb blickt zuversichtlich auf die kommenden Monate.
Entsprechend gering fällt die Investitionsbereitschaft aus. Weniger als 40 Prozent der befragten Unternehmen planen 2025 größere Investitionen in ihre Betriebe.
Bürokratie belastet – Fachkräftemangel rückt in den Hintergrund
Als größte Herausforderung nennen drei Viertel der Befragten die zunehmenden bürokratischen Belastungen. Besonders bei den Feinwerkmechanikern steht zudem ein drohender Auftragsmangel ganz oben auf der Sorgenliste – deutlich vor dem in den vergangenen Jahren dominierenden Fachkräftemangel (57,82 %). Auch die Sorge, nicht genügend Auszubildende gewinnen zu können, hat abgenommen: Nur noch 25 Prozent der Feinwerkmechaniker und 43 Prozent der Metallbauer sehen darin eine zentrale Herausforderung.

Lohmann: „Kaum Impulse für Aufbruchsstimmung“
„Mitten in den Koalitionsverhandlungen, aber nach der Einigung zur Schuldenbremse und zum Sondervermögen für die Infrastruktur, haben wir unsere Mitglieder befragt“, erklärt Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbands Metall NW. „Eine Aufbruchsstimmung? Fehlanzeige. Bürokratische Hürden dominieren weiter. Auch die Signale aus den USA und die festgefahrene Lage in der Ukraine lassen keinen Umschwung erwarten. Erschreckend ist, wie wenig selbst der sich abzeichnende Wechsel im Kanzleramt auf die Stimmung im Metallhandwerk wirkt.“
Stephan Lohmann fordert nun klare und schnelle Maßnahmen: „Die künftigen Koalitionäre müssen zügig positive Signale setzen. Der Abbau von Bürokratie ist nicht nur kostengünstig für den Staat, sondern auch stimmungsaufhellend für die Wirtschaft – eine klassische Win-Win-Situation.“
Ansprechpartner für Presseanfragen:
Fachverband Metall NW
Stephan Lohmann, Geschäftsführer
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