Die letzte Bundesfachgruppentagung Feinwerkmechanik im Congress Centrum Würzburg stand ganz im Zeichen eines zentralen Reformvorhabens: der Neuordnung des Ausbildungsberufs Feinwerkmechaniker.
Der Start in ein anspruchsvolles Reformprojekt
Einleitend gab Dr. Brauner, Referatsleiterin im Bereich Berufliche Bildung im ZDH, einen strukturierten Überblick über die kommenden Schritte. Sie erläuterte die Vielzahl der beteiligten Ministerien, Institutionen und Gremien und verdeutlichte, wie entscheidend ein breiter Konsens für das Gelingen des Verfahrens ist. Berufsbezeichnung, Prüfungsformat, Ausbildungsdauer und Gliederung des Ausbildungsrahmenplans müssen bereits im Vorfeld der Antragstellung feststehen. Diese Festlegungen betreffen nicht nur organisatorische Fragen, sondern prägen die langfristige Wahrnehmung und Positionierung des Berufs im gesamten Metallbereich.
Zentrale Weichenstellungen im Ausbildungsberuf
Ein Schwerpunkt der Diskussion war die gemeinsame Beschulung mit den industriellen Metallberufen. Die Teilnehmenden betonten, dass wohnortnahe Ausbildungsmöglichkeiten ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des Berufs bleiben. Gleichzeitig ist bei industriellen Metallberufen zu beobachten, dass die Inhalte zunehmend modular über Kernqualifikationen und Wahlbausteine verzahnt werden. Die Feinwerkmechanik muss hier die Anschlussfähigkeit sicherstellen, ohne ihr handwerkliches Profil zu verlieren.
Expertise und Engagement als Fundament des Verfahrens
Erfreulich war die große Bereitschaft der Betriebe, sich aktiv im Sachverständigenverfahren einzubringen. Mehrere Vertreter erklärten ihre Mitwirkung als ordentliche Mitglieder oder Stellvertreter, was sicherstellt, dass die praktische Expertise des Handwerks in den Entstehungsprozess der neuen Ausbildungsordnung einfließt. Dieser Praxisbezug wird entscheidend sein, um einen Beruf zu gestalten, der moderne Produktionsprozesse ebenso berücksichtigt wie die Struktur kleiner und mittlerer Handwerksbetriebe.
Die Diskussion zur Novellierung wurde durch die begleitende Expertise zahlreicher Gäste aus Handwerk, Verbänden und Forschung unterstützt. Ihre Fachkenntnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln – von der beruflichen Bildung über betriebliche Praxis bis hin zu tarif- und verbandspolitischen Perspektiven – haben maßgeblich dazu beigetragen, die Diskussion zu vertiefen und die anstehenden Entscheidungen auf eine breite, fundierte Basis zu stellen.
Autor:
Thomas Röper (B.Eng.) ist Technischer Berater
in der Fachberatungs- und Informationsstelle
beim Bundesverband Metall in Essen
Copyright der Fotos zum Artikel:
Thomas Röper




