Zum Jahreswechsel 2023 / 2024 beurteilt das nordrhein-westfälische Metallhandwerk seine wirtschaftliche Lage nur unwesentlich besser als zum Ende des dritten Quartals 2023. Nach wie vor erwarten die meisten Metaller auch für die Zukunft keine deutliche Verbesserung.
Zu Beginn des Jahres 2024 sind nach wie vor vier von zehn Feinwerkmechaniker und jeder vierte Metallbauer mit ihrer wirtschaftlichen Lage nicht zufrieden. Zum bisher schlechtesten Ergebnis 2023 – dem dritten Quartal – hat sich die durchschnittliche Bewertung zwar leicht verbessert, sie ist jedoch angesichts der eher optimistischeren Einschätzungen zum Jahreswechsel nach wie vor schlecht.
Auch bei den Aussichten hat sich eine etwas weniger schlechte Einschätzung breit gemacht. Waren Ende des dritten Quartals noch 63 % der Metaller der festen Überzeugung, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung weiter verschlechtert, so sind es zum Jahreswechsel noch immer 57,04 Prozent. Nicht einmal jeder vierzehnte Metaller rechnet mit einer nachhaltigen Verbesserung seiner eigenen wirtschaftlichen Lage. Analog hierzu ist die Investitionsbereitschaft gering. Nur vier von zehn Metaller planen 2024 größere Investitionen – diese zumeist in Rationalisierung und Mitarbeiterentwicklung.
Nahezu jedes zweite Unternehmen befürchtet 2024 einen sich verschärfenden Auftragsmangel gepaart mit einem zunehmenden Preiswettbewerb beim Kunden (52,11 %). Demgegenüber bleiben die Befürchtungen um eine mangelhafte Kreditversorgung (15,49 %) und neuen Herausforderungen in den Lieferketten (16,22 %) dahinter zurück. Wie bereits im gesamten Jahr 2023 ist die ungelöste Fachkräftefrage das zentrale Problem für die metallhandwerklichen Unternehmen. Drei von vier Unternehmen sehen hierin ihre größte Herausforderung.
„Auch zum Jahreswechsel hat sich im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk der Optimismus nicht zurückgemeldet. Nach wie vor sieht die Mehrzahl der Metaller skeptisch in die Zukunft. Die leichte Verbesserung bei der Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Situation kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Metallhandwerk – wenn es sich auch nicht in einer breiten, akuten Krise befindet – äußerst skeptisch in die Zukunft blickt. Die schwache Konjunktur in Bau und Maschinenbau belasteten in ihrer Folge auch und gerade das produzierende Metallhandwerk“, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW die aktuellen Ergebnisse. Es sei jetzt an der Zeit, bürokratische Hemmnisse schnellstens abzubauen und durch gezielte Steuersenkungen insbesondere den Mittelstand zu entlasten.